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Angesagt, aber schädlich

Drogen-Expertin warnt vor Suchtgefahr durch Wasserpfeifen-Rauchen

Kassel. Wasserpfeifen sind gerade bei Jugendlichen zurzeit angesagt und trendy. Unbestritten sind die Shishas optisch weitaus attraktiver als schnöde Glimmstengel, aber sind sie auch weniger gefährlich?

Unbestritten sind die Shishas optisch weitaus attraktiver als schnöde Glimmstengel, aber sind sie auch weniger gefährlich? Experten sagen Nein und warnen vor möglichen Gesundheitsschäden. Auch das Kasseler Jugendamt bietet seit Kurzem ein Faltblatt an, um auf die Gefahren des Shisha-Rauchens aufmerksam zu machen.

Gerade bei den 14- bis 15-Jährigen spielen Wasserpfeifen oft eine große Rolle, bei den ersten Partys oder beim gemeinsamen Abhängen am Wochenende, weiß Salome Möhrer-Nolte von der Fachstelle für Suchtprävention der Drogenhilfe Nordhessen e.V., die den Aufklärungsflyer ausgearbeitet hat. „Viele Eltern wissen nicht, dass das gefährlich ist“, hat sie aus Gesprächen erfahren. Mitunter würden Wasserpfeifen gar zum Geburtstag geschenkt, wenn sich diese auf dem Wunschzettel fänden.

„Eltern sind oft unsicher, wie sie damit umgehen sollen“, so die Sozialpädagogin. Denn die Jugendlichen betonten ja oft, dass Shisha-Rauchen doch ganz harmlos sei, weil der Rauch ja durch Wasser gefiltert werde. Ein Trugschluss, wie Experten immer wieder betonen: Die Filterwirkung des Wassers ist bei Weitem nicht groß genug, um die Giftstoffe aus dem Rauch zu ziehen. Und obwohl der Fruchttabak, der für das Shisha-Rauchen meist benutzt wird (mitunter kommt auch Haschisch in die Pfeife), mitunter weniger Nikotin enthält als Zigarettentabak, ist nach dem Rauchen der Wasserpfeife eine höhere Nikotinkonzentration im Blut zu finden als nach dem Rauchen einer Zigarette, betont Salome Möhrer-Nolte. Und hierin liege die eigentliche Gefahr.

Denn Nikotin macht abhängig, und so könne der Wasserpfeifen-Konsum auch ein Einstieg in die Sucht sein.

Abgesehen davon finden sich im Shisha-Rauch die gleichen rund 4000 Bestandteile wie im Zigarettenrauch, wovon rund 200 Stoffe giftig sind und 70 Stoffe als Krebs erregend gelten. Der Raucher einer Wasserpfeife nehme aber zum Beispiel eine viel größere Menge Teer und mehr Kohlenmonoxid auf, so Möhrer-Nolte. Außerdem werde der durch Wasser abgekühlte Rauch tiefer eingeatmet und gelange so in tiefer liegende Regionen der Lungen, die sonst nicht geschädigt würden.

Hier halten die Kids vielleicht dagegen, dass man Shisha nicht so häufig raucht wie Zigaretten. Das stimmt zwar, sagen Experten, dafür dauert eine Shisha-Sitzung aber sehr lange und das Zugvolumen bei einem einzigen Wasserpfeifenzug ist deutlich höher als bei einer Zigarette. (hei)

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