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Warnhinweise kümmern viele Raucher nicht

Der Effekt der Warnungen auf den Zigarettenpäckli bleibt bescheiden: Die Mehrheit der Raucher guckt gedankenlos weg.
Die Hinweise sind kaum zu übersehen, und doch schauen viele, die ein Zigarettenpäckchen vor sich haben, nicht richtig hin. Wie eine neue Umfrage aus dem Tabakmonitoring des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigt, werden die obligatorischen Warnhinweise, die seit bald drei Jahren jedes Zigarettenpäckli zieren, nur von 38 Prozent der Raucher häufig oder immer gelesen. Die anderen knapp zwei Drittel schenken ihnen nie, selten oder nur gelegentlich Beachtung. Dementsprechend in Grenzen hält sich auch die Abschreckung, auf welche Botschaften wie «Wenn Sie rauchen, sterben Sie früher» abzielen. 53 Prozent der Befragten denken nie oder selten über die Warnungen nach, weitere 25 Prozent tun dies gelegentlich. Und auch was die Wirkung angeht, ist das Resultat zwiespältig: 83 Prozent rauchen trotz der eindringlichen Sätze gleich viel wie bisher. 12 Prozent sagten, sie rauchten etwas weniger.

Wie sind diese Resultate zu werten? «Es kommt auf die Perspektive an», sagt Roger Keller, Koautor der Erhebung. Sollten tatsächlich 12 Prozent der Raucher aufgrund der Hinweise weniger rauchen, wäre das aus seiner Sicht ein beachtlicher Erfolg. Allerdings räumt Keller selber ein, dass seine Arbeit dies nicht belegen kann. Denn sie ist als einfache Umfrage konzipiert, nicht als eigentliche Wirkungsanalyse. So sagt sie auch nichts darüber aus, wie viele Menschen der Warnungen wegen dem Rauchen abgeschworen haben.

Bilder sollen Schreck erhöhen

Skeptisch ist darum auch SVP-Präsident Toni Brunner, der die Hinweise per Motion zum Verschwinden bringen wollte. «Man darf sich aufgrund dieser Zahlen schon fragen, was das Ganze bringt», fühlt er sich bestärkt. Das BAG hingegen ist mit den Ergebnissen zufrieden. Die Warnhinweise seien im Übrigen nur ein Element einer umfassenden Präventionsstrategie, sagt Sprecherin Karine Begey. Die Kampagne sieht vor, dass die Warnungen ab 2010 mit Bildern sowie einem Hinweis auf das Rauchstopptelefon ergänzt werden, was die Aufmerksamkeit erhöhen soll. Zu sehen sein werden unter anderem krebsbefallene Lungen oder verfaulte Zähne.
(Tages-Anzeiger)Von Daniel Friedli, Bern.

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